Transfer nach Kampot
Wie schon zuvor fuhren wir auch diesmal mit einem Reisebus.
Alle Fahrten durch Kambodscha schienen irgendwie immer rund vier Stunden zu dauern – so auch diese. Unterwegs legten wir, wie üblich, eine kurze Pause an einer Raststätte ein. Unser Fahrer gehörte diesmal zur eher flotten Sorte, doch wirklich schnell fahren kann man auf den kambodschanischen Straßen ohnehin nicht. Wir fühlten uns also trotz zügiger Fahrt sicher.
Am Busbahnhof wartete bereits unser neuer Tuk-Tuk-Fahrer auf uns, der uns freundlich begrüßte und direkt zum Hotel brachte – unserer Unterkunft für die nächsten drei Nächte. Für heute brauchten wir ihn nicht mehr, also verabredeten wir uns gleich für den nächsten Morgen.
Jetzt war erst einmal Ankommen angesagt: ein entspanntes Mittagessen und danach ein paar ruhige Stunden am hoteleigenen Pool.
Kampot – entspannt am Fluss
Kampot ist eine jener Städte, in die man nicht wegen großer Sehenswürdigkeiten reist, sondern wegen ihres Flairs. Die kleine Provinzhauptstadt liegt idyllisch am Flussufer des Praek Tuek Chhu, umgeben von grünen Hügeln, Palmen und den Ausläufern des Bokor-Nationalparks.
Die kolonial geprägte Altstadt mit ihren pastellfarbenen Fassaden, kleinen Cafés und französischen Bäckereien versprüht einen fast mediterranen Charme. Vieles wirkt verschlafen, manches etwas marode – aber genau das macht den Reiz aus. Kampot ist gemütlich, entspannt und unaufgeregt.
Berühmt ist Kampot außerdem für seinen Pfeffer – der weltweit geschätzt wird – und für seine Nähe zum Bokor Hill mit seinen mystischen Wolkenwäldern und den Überresten eines alten Kolonialhotels.
Wir waren nach dem Trubel der Hauptstadt bereit für etwas Entschleunigung – und starteten genau so in unseren Aufenthalt: mit einem entspannten Mittagessen an der Poolbar und einer gemütlichen Runde im erfrischenden Wasser.
Erst kurz vor Sonnenuntergang machten wir uns zu Fuß auf den Weg ins Städtchen, entlang der ruhigen Uferpromenade, wo das Leben gemächlich dahinfloss – ganz im Kampot-Stil.
Die Uferpromenade von Kampot hat einen ganz besonderen Charme: Palmen säumen den Weg, bunte Lampions schaukeln in der Abendbrise, und kleine Cafés und Restaurants laden mit Blick auf den Fluss zum Verweilen ein.
Keine Wunder, dass wir schon nach wenigen 100 Metern strandeten.
Wir entdeckten im Vorbeigehen in einer der angesagten Restaurant/Bars entlang der Uferprommenade zwei Sitzplätze mit Blick auf die untergehende Sonne.
Wir zögerten daher nicht lange und genossen diesen schönen Sonnenuntergang mit einen leckeren Sundownder-Cocktail
Nachdem die Sonne untergegangen war wurde es erst richtig bunt. Dies wurde uns allerdings erst bewusst als wir weiter entlang der Uferpromenade spazierten. Aber schaut einfach selbst. Wohnsinn? Oder!



Da es noch zu früh zum Abendessen war (in Kambodscha geht die Sonne in der Regel so gegen 18:00 Uhr unter), beschlossen wir trotz Dunkelheit noch etwas das Städtchen zu erkunden und landeten nach wenigen Metern auf einem kleinen Markt.
Das Abendessen gestaltete sich heute etwas chaotisch.
Auf dem Markt wollte uns so recht nichts zusagen, also ließen wir uns mit dem Tuk Tuk zurück zum Hotel fahren – in der Hoffnung, in der Nachbarschaft in dem zuvor entdeckten Restaurant fündig zu werden. Shit happens: Hier verstand uns niemand, und auch die Speisekarte blieb für uns ein Rätsel.
Also machten wir uns erneut auf den Weg zur Promenade. Dort wurden wir schließlich fündig – und das Essen war richtig lecker
2. Tag
Zwischen Pfeffer und Salz passen immer noch ein paar Tempel und Meer
Da wir unser Tagesprogramm bereits am Vortag grob besprochen hatten, vertrauten wir auch diesmal ganz auf das Gespür unseres Tuk-Tuk-Fahrers.
Nach einer halsbrecherischen Fahrt über die schmale Brücke, die nur von Tuk-Tuks genutzt werden darf, brachte er uns auf die andere Seite des Preaek Tuek Chhu. Von dort aus war es nur ein kurzer Weg bis zu unserem ersten Ziel: den Salzfeldern.
Die Salzfelder rund um Kampot gehören zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen der Region. Während der Trockenzeit wird Meerwasser in große, flache Becken geleitet und verdunstet dort langsam in der Sonne. Zurück bleiben glitzernde Salzkristalle, die von den Arbeitern in mühsamer Handarbeit zusammengetragen werden. Oft sieht man Frauen und Männer mit Körben auf den Schultern über die Felder balancieren – eine harte Arbeit unter der sengenden Sonne. Das Salz aus Kampot gilt als besonders rein und wird in ganz Kambodscha geschätzt.
Am Vormittag stand das Licht leider ungünstig über den Salzfeldern, sodass wir etwas suchen mussten, um schöne Fotos hinzubekommen. Besonders unangenehm fanden wir die Szene mit einem anderen Touristen, der einem Arbeiter völlig ungeniert seine riesige Kamera direkt ins Gesicht hielt – ohne auch nur nach Erlaubnis zu fragen. Der Mann, beladen mit schweren Körben, konnte sich nicht wehren und nahm es mit erstaunlicher Gelassenheit hin. Für uns war das ein klarer Moment, der zeigte, wie wichtig Respekt und Rücksicht im Umgang mit den Menschen vor Ort sind. Schließlich sind wir nur Gäste in ihrem Alltag.
Wat Traeuy Kaoh
Der Name Wat Traeuy Kaoh (Khmer: វត្តត្រើយកោះ) bedeutet wörtlich übersetzt „Tempel der Fischinsel“. „Wat“ steht für „Tempel“ oder „Kloster“, während „Traeuy Kaoh“ auf die Insel im Fluss verweist, auf der der Tempel liegt.
Der Tempel befindet sich auf einer kleinen Insel im Fluss, die von Einheimischen oft als „Fish Island“ bezeichnet wird. Wat Traeuy Kaoh wurde 1970 erbaut und ist bekannt für seine moderne Architektur im Khmer-Stil. Die Anlage umfasst mehrere Schreine und eine Stupa im Angkor-Stil. Besonders hervorzuheben sind die kunstvollen roten Laternen und die Naga-Skulpturen, die in der Khmer-Kultur eine bedeutende Rolle spielen.
Insgeheim dachten wir zwar: „Schon wieder ein Tempel …“, doch Dara freute sich so sehr, uns diesen besonderen Flecken zu zeigen, dass wir es geduldig hinnahmen.
Die Lage des Tempels am Flussufer bietet einen malerischen Blick auf die umliegenden Berge und schafft eine meditative Umgebung für Besucher. Obwohl der Haupttempel verschlossen war und wir ihn nur in Fragmenten im grellen Sonnenlicht fotografieren konnten, begeisterte uns die kleine Anlage und vor allem ihre idyllische Lage am Fluss.








Um zu unserem nächsten Tagesziel zu kommen, mussten wir erst noch einmal zurück nach Kampot. Dabei kamen wir an einem Kreisverkehr vorbei, den wir am gestrigen Abend schon einmal gesehen hatten. Gestern Abend waren wir davon ausgegangen, dass es sich bei der Skulptur in der Mitte des Kreisverkehrs wohl um eine Annanas handeln müsste. Was waren wir jetzt erstaunt, als wir feststelltn, dass es sich um eine Durian Frucht (auch Stinkefrucht genannt) handelt,
Die große Durian-Statue im Kreisverkehr ist eine Hommage an die Blütezeit der Durian-Produktion in Kampot in den 1940er Jahren, die in der Region inzwischen wieder angebaut wird.
Unser nächstes Ziel war wohl einer der außergewöhnlichsten Tempeln den Kambodscha aufzuzeigen hat.
Phnom Chhngok
ist ein faszinierendes historisches und kulturelles Wahrzeichen in der Provinz Kampot. Dieser einzigartige Tempel befindet sich in einer natürlichen Kalksteinhöhle und bietet einen eindrucksvollen Einblick in die religiöse Architektur der Region. Erbaut wurde der Tempel im 7. Jahrhundert während der Funan-Ära und ist dem Hindu-Gott Shiva gewidmet. Er besteht aus roten Ziegeln und ist ein Beispiel für die frühe Khmer-Architektur. Die Höhle, in der der Tempel liegt, ist mit beeindruckenden Stalaktiten und Stalagmiten geschmückt, die über Millionen von Jahren entstanden sind.

Der Zugang erfolgt über einen steilen Pfad, der mit Steinstufen versehen ist und den Besuchern einen schönen Blick auf die umliegende Landschaft bietet. Um letztendlich zum Tempel zu gelangen, muss mann die Stufen in der Höhle wieder hinab steigen.
Manche der Stalaktiden und Stalakmiden erinnern stark an Elefanten, weshalb die Höhle im Volksmund auch häufig „Elefantenhöhle“ genannt wird.
Rückblickend gesehen, war dieser Vormittag schon sehr beeindruckend und dabei waren wir, dank dem recht alten Tuk Tuk von Dara sehr gemächlich unterwegs.
Daran änderte sich auch nichts auf unseren Weg zur Pfefferplantage. Gemächlich hoppelten wir über eine Sandpiste und genossen die Landschaft und die uns freundlich beäugenden jungen Kühe am Wegesrand.
Vorbei am „Geheimen See“ der bestimmt gar nicht so geheim ist, erreichten wir die
botree - Pepper Farm
Nun waren wir also endlich dort, wo der Pfeffer wächst. Lange hatte ich gedacht, dass ich dafür einmal nach Madagaskar reisen müsste – doch Kambodscha war mir ebenso recht, zumal die Anlage von Beginn an sehr gemütlich wirkte.
Aus Respekt vor den anderen Touristen verzichteten wir darauf, im Garten zu fotografieren, wo an verschiedenen Tischen bereits Gruppen darauf warteten, dass ihre Führung durch die Plantage begann. Um die Zeit zu überbrücken, wurden verschiedene Getränke – heiß und kalt – sowie kleine Gerichte angeboten. Wir bestellten uns einen Kaffee und ein Pfeffereis. Beides schmeckte köstlich.
Nach etwa fünfzehn Minuten erhielten wir eine Einführung über die Plantage und die besondere Beschaffenheit des Pfeffers. Dabei erfuhren wir auch, dass die verschiedenen Pfeffersorten nicht von unterschiedlichen Pflanzen stammen, sondern alle von derselben Rebe geerntet werden – der Unterschied liegt allein im Erntezeitpunkt und in der Weiterverarbeitung:
Grüner Pfeffer wird früh und frisch geerntet, sein Geschmack ist mild und leicht fruchtig.
Schwarzer Pfeffer entsteht, wenn die grünen Beeren getrocknet werden; er ist kräftig und würzig.
Roter Pfeffer wird vollreif gepflückt und hat ein intensives, leicht süßliches Aroma.
Weißer Pfeffer schließlich entsteht, indem die rote Schale entfernt wird – übrig bleibt das helle Korn mit einem feinen, klaren Geschmack.
Alles war anschaulich und spannend erklärt. Danach machten wir uns auf den Weg in die Plantage, gespannt darauf, die Pflanzen nun aus nächster Nähe zu sehen.
Neben Pfeffer wachsen hier auch noch verschiedene Chillischoten und einige Obstbäume. Wer mich kennt, weiß dass es mir insbesondere die Mango-Bäume angetan haben. Wie schön wäre es, wenn Mangos auch bei uns wachsen würden. Vor allem die leckeren gelben gönnten wir uns hier jeden Tag. Am Ende unseres Streifzugs durch die Plantage kamen wir zu einer Gruppe Frauen die flink die Pfefferkörner nach Qualität sortierten.
So langsam wurde es für uns Zeit, weiterzuziehen. Nachdem wir im Shop noch einmal kräftig zugeschlagen hatten, um leckeren Pfeffer für zu Hause mitzunehmen, machten wir uns auf den Weg nach Kep, wo wir zum Mittagessen reichlich Meeresgetier vertilgen wollten.
Kep
In Kep angekommen, lotste uns Dara direkt in ein Restaurant. Zunächst waren wir etwas enttäuscht – eigentlich hatten wir uns auf eine der typischen Garküchen gefreut, um die Meerestiere ganz frisch vom Grill oder aus dem Topf zu bekommen. Doch Dara versicherte uns, dass auch hier alles frisch sei.
Später verstanden wir, warum er uns dorthin geführt hatte: Die meisten Garküchen waren entweder ganz geschlossen oder hatten bereits Feierabend gemacht. Kein Wunder – wir waren um 15 Uhr schlicht viel zu spät dran, und unter der Woche ist in Kep ohnehin wenig Betrieb. Am Wochenende hingegen, so erzählte Dara, herrsche hier deutlich mehr Andrang
Ich muss wohl nicht extra betonen, dass das Essen super lecker war.
Anschließend spazierten wir noch ein Stück den Strand entlang. Doch hier war heute wirklich der sprichwörtliche Hund begraben – totale Flaute, keine Atmosphäre, einfach tote Hose. Der Funke wollte einfach nicht überspringen, und so blieb Kep weit hinter unseren Erwartungen zurück.
Also ließen wir uns recht bald von Dara wieder abholen und zurück nach Kampot fahren, wo wir den Abend gemütlich ausklingen ließen.
Ein paar Impressionen von Kep findet ihr in der nachfolgenden Fotogalerie.
3. Tag
Heute wird es affig
Wir staunten nicht schlecht, als uns Dara pünktlich um 9:00 Uhr mit einem PKW abholte.
Es dauerte nicht lange und wir merkten, Autofahren war nicht sein Ding. Er kroch damit wie eine Schildkröte über die gut ausgebauten Straßen. Er tat uns schon fast leid. Hätte er sich doch besser ein stärker motorisiertes Tuk Tuk geliehen, da hätte er es einfacher gehabt. Er dachte wohl, dass er die Bokor-Mountains mit einem Tuk Tuk nicht fahren könnte, aber unterwegs trafen wir einige Tuk Tuks.
Bereits am ersten Aussichtspunkt wurde uns klar, dass es je höher wir kamen immer disiger wurde.
Auf dem Weg zurück ans Auto fielen uns dann auch schon die ersten Langschwanzmakaken auf.
Langschwanzmakaken im Bokor Nationalpark
Im Bokor Nationalpark begegnet man häufig den Langschwanzmakaken, die auch Javaneraffen oder Krabbenmakaken genannt werden. Ihr Fell ist grau- bis rotbraun, die Unterseite deutlich heller. Während die Weibchen einen kleinen Bart tragen, zeigen die Männchen auffällige Backenbärte.
Die Tiere leben in komplexen sozialen Gruppen und gelten als ausgesprochen intelligent. Sie sind äußerst anpassungsfähig, bewohnen unterschiedliche Lebensräume und scheuen auch die Nähe des Menschen nicht – was sie zu besonders spannenden Beobachtungsobjekten macht
So ganz trauten wir den Viechern allerdings nicht und schauten daher, dass wir schnell zurück ins Auto kamen.
Zirka 15 Minuten später stoppte Dara am Fußte einer riesigen, wie wir dachten, Budda-Statue. Erst bei genauerem Hinschauen konnten wir erkennen, dass es sich um eine Frauengestalt handelte. Wir standen am
Lok Yeay Mao Monument
Die Menagerie rechts der Statue symbolisieren die 12 chinesichen Tierkreiszeichen. Wahrscheinlich werden die gesammelten Gelder für die Instandhaltung des Monuments, religiöse Zeremonien oder andere Zwecke im Zusammenhang mit dem Schrein verwendet.
Die fast 30 Meter hohe Statue zeigt eine sitzende Frauengestalt in traditioneller Kleidung und blickt weit über die Ebene bis hin zum Meer.
Lok Yeay Mao gilt in der kambodschanischen Volksreligion als Schutzgöttin der Seefahrer, Fischer und Reisenden. Viele Menschen bringen hier Opfergaben dar – Räucherstäbchen, Blumen oder Früchte –, um eine sichere Reise oder Schutz für ihre Familien zu erbitten.
Durch ihre schiere Größe und die exponierte Lage wirkt die Statue schon von Weitem beeindruckend.
Ganz angetan waren wir von den wuchtigen Felsblöcken auf diesem Plateau, gleich neben der riesigen Frauengestalt. Wegen der mangelnden Aussicht müsst ihr euch mit uns als Motiv begnügen.
Bevor es weiter geht, gibt es noch ein paar Weisheiten über den
Bokor Nationalpark (Preah Monivong)
Der Bokor Nationalpark erstreckt sich über ein großes Hochplateau in den Elefantenbergen, rund 1.000 Meter über dem Meeresspiegel. Durch die Lage herrscht hier ein spürbar kühleres Klima als in den umliegenden Ebenen – eine willkommene Abwechslung zur oft drückenden Hitze in Kampot und an der Küste.
Der Park ist bekannt für seine abwechslungsreiche Natur: dichter Regenwald, Nebelwälder und offene Grasflächen prägen die Landschaft. Mit etwas Glück kann man Langschwanzmakaken, Hornvögel oder andere Wildtiere beobachten. Auch zahlreiche Wasserfälle, darunter der Popokvil-Wasserfall, gehören zu den Attraktionen.
Neben der Natur hat der Park eine spannende Geschichte. In der Kolonialzeit errichteten die Franzosen hier eine „Hill Station“ mit Hotel und Kirche, um der Hitze der Ebenen zu entfliehen. Heute sind die Ruinen teils noch erhalten und vermitteln eine mystische Atmosphäre, besonders wenn Nebelschwaden über das Plateau ziehen.
In jüngerer Zeit wurde die Gegend stark ausgebaut: ein großes Casino, neue Straßen und buddhistische Monumente – wie die riesige Statue der Lok Yeay Mao – prägen inzwischen das Bild. So bietet der Bokor Nationalpark eine eigenwillige Mischung aus Natur, Geschichte und moderner Architektur, die ihn zu einem der interessantesten Ausflugsziele in Süd-Kambodscha macht.
Obwohl wir dachten schon alles über den Nationalpark zu wissen, erstaunte uns die nächste Ruine doch sehr. Auf einer Tafel konnten wir lesen, dass es sich um den
Black Palace – die verlassene Residenz
Der sogenannte Black Palace war einst eine Ferienresidenz von König Sihanouk in den 1950er Jahren. Heute ist von dem Bauwerk nur noch eine gespenstische Ruine übrig, die Teil der berüchtigten „Geisterstadt“ Bokor Hill Station ist. Bröckelnde Mauern, dunkle Räume und Graffiti schaffen eine eigentümliche Atmosphäre, die viele Besucher anzieht.
Natürlich machten auch wir einen Abstecher dorthin – und nicht nur zum Palast selbst.
Die „Geisterstadt“ Bokor Hill Station ist ein beliebter Anziehungspunkt für Touristen, die die Atmosphäre der verlassenen Gebäude und die Aussicht genießen. Wir machten da keine Ausnahme und drangen auch noch in weitere Gebäude, die noch verwaister waren als der sog. Black Palace vor.
Für uns war das ein vertrautes Terrain: In den USA hatten wir schon etliche Ghost Towns besucht, und so waren wir besonders gespannt auf diese kambodschanische Variante.
So langsam wurde es Zeit für eine kleine Mittagspause. Dafür hatte Dara ein paar kambodschanische Leckereien eingekauft. Einen schönen Platz fanden wir oberhalb des in der Trockenzeit ausgetrockneten
Popokvil-Wasserfalls
Während wir und andere kambodschanische Gruppen picknickten, thronte das große, von chinesischen Investoren erbaute Restaurant ausgestorben und leer vor sich hin – nur die Toilettenanlage wurde genutzt. In der Hauptsaison ist hier bestimmt der Teufel los, doch heute herrschte tote Hose.
Anschließend spazierten wir ein Stück über das ausgetrocknete Bett des Wasserfalls.
Das Wetter schlug hier im Minutentakt um. Noch eben saßen wir im Sonnenschein beim Picknick und spazierten über die Wasserfallterrassen – schon wenige Höhenmeter später hüllten uns dichte Nebelschwaden ein.
Sie legten sich wie ein grauer Schleier über die Landschaft und tauchten die neuen, wuchtigen Betonbauten der chinesischen Investoren in ein fast gespenstisches Licht. Ungewohnt für uns: Der Nebel war nicht kühl, sondern fühlte sich eher nach Waschküche an.
Leider sieht man in den Bokor-Mountain inzwischen an jeder Ecke diese hässlichen Behausungen.
Ok, bei diesen hässlichen Teilen wollten wir uns nicht aufhalten und fuhren daher schnell weiter. Unser Ziel waren die Gebäude aus der Kolonialzeit.
Bokor-Hill-Station
Errichtet wurde die Hill Station in den 1920er-Jahren von den französischen Kolonialherren als Rückzugsort vor der Hitze der Tiefebene. Sie umfasste ein Luxushotel, eine Kirche, eine Post, ein Casino und mehrere Villen.
Während der Roten-Khmer-Zeit und durch die Wirren des Bürgerkriegs wurde die Anlage verlassen und verfiel.
Heute sind die Gebäude teils Ruinen, teils restauriert – und üben durch ihre Mischung aus Verfall, Nebel und Geschichte eine ganz besondere Faszination aus. Auch der Thriller „City of Ghosts“ (2002) wurde hier gedreht, was die mystische Stimmung des Ortes eindrucksvoll einfängt.
✨ Atmosphäre
Die Hill Station wird oft als gespenstisch oder mystisch beschrieben, besonders wenn Nebel über den Berg zieht und die alten Mauern im Dunst verschwinden. Dieser Ort zieht sowohl Geschichtsinteressierte als auch Fotografen an.
In den letzten Jahren haben chinesische Investoren auf dem Bokor Mountain riesige neue Hotel- und Casino-Komplexe errichtet, was das Bild verändert hat: Neben den alten Ruinen stehen nun moderne Betonbauten, die nicht unumstritten sind.
Der erste Eindruck der Kolonialbauten war in der Tat etwas gespenstisch, aber das änderte sich schnell.
Den die Kirche, die bei unserer Anfant noch in Nebel gehüllt war, wollte sich uns wohl zeigen und trat daher aus der Nebelwand heraus.
Unser nächstes Ziel, das alte Hotel und Casino schien gerade in Nebel zu verschwinden. Als wir das sahen, waren wir schon etwas enttäuscht. Aber auch diesmal konnten wir wieder mit dem ständig wechselnden Wetter in diesen Bergen rechnen.
Nachdem die Nebelschwarten sich verzogen hatten, erkundeten wir noch etwas das weitere Gelände. Leider war schon recht früh schluss für uns, denn die Straße zu den tiefer gelegenen Gebäuden war leider gesperrt. Na gut, dann fotografieren wir halt Blümchen.
Mit dem letzten Punkt auf unserer Tour durch den Bokor-Nationalpark hatten wir nicht gerechnet. Umso erstaunter waren wir, als Dara uns zu einem Bergtempel fuhr.
Wat Sampov Pram
auch bekannt als der „Tempel der Fünf Boote“. Diese buddhistische Pagode liegt auf dem Gipfel des Bokor-Berges und wurde in den 1920er-Jahren wahrscheinlich vom kambodschanischen König Sisowath I. in Auftrag gegeben.
Sein Name bezieht sich auf fünf markante Felsformationen, die wie Segelboote aussehen und dem Ort etwas Mystisches verleihen. Wat Sampov Pram war einst Teil des französischen Kolonialresorts Bokor Hill Station und dient heute als aktives Kloster. Trotz der Zerstörungen während der Zeit der Roten Khmer wurde die Anlage restauriert und ist inzwischen ein wichtiges spirituelles Zentrum in Kambodscha.
An klaren Tagen öffnet sich von hier oben ein spektakulärer Blick über den Golf von Thailand – doch selbst im Nebel oder bei Wind wirkt der Tempel mit seiner entrückten Atmosphäre magisch. Kein Wunder, dass Wat Sampov Pram Besucher wie Einheimische gleichermaßen in seinen Bann zieht.
Während wir an einem Picknicktisch saßen und eine Instand-Suppe schlürften, bemerkte ich, wie ein junger Mönch mit einer riesigen Spiegelreflexkamera uns fotografierte. Das fand ich so witzig, dass ich sofort zurück schoss, was mir ein lächeln einbrachte.
Das letzte Foto lässt uns träumen, wie es wohl gewesen wäre, wenn die Sicht klarer und der Himmel strahlend blau gewesen wäre.
Zum Abschluss unseres Kampot-Aufenthaltes entdeckten wir in einer kleinen Seitenstraße, unweit unseres Hotels, ein unscheinbares Restaurant – und wurden dort mit dem besten Essen unserer Reise überrascht. Das Steak war auf den Punkt gebraten, die Soße ein Gedicht, und selbst der Nachtisch übertraf unsere Erwartungen bei Weitem.
Kein Wunder also, dass wir diesen wunderbaren Abend schließlich mit einer Margarita am Hotelpool ausklingen ließen.
Die letzten Tage waren sehr ereignisreich. So langsam waren wir Reif für die Insel














































































